Theoretisch sehr kompakt. Leider braucht die Papierzuführung und die Papierausgabe dann doch mehr Platz auf dem Schreibtisch als notwendig.

Was für dieses Gerät spricht ist, dass es ein – in der Anschaffung – günstiger 3-in-1 Tintenstrahldrucker ist. Der EPSON Expression Home XP-2205 kopiert, scant und druckt in Farbe. Der Drucker ist sehr kompakt (39 x 30 x 14,6 cm und nur 4 kg leicht), lässt sich gut über das Smartphone oder per Email ansteuern und kann ins WLAN eingebunden werden.

Seit Ende Juni 2022 ist der Tintenstrahldrucker angekündigt und Anfang August 2022 sind kleinere Bestände in Europa eingetroffen. Der UVP liegt aktuell (Oktober 2022) bei 70,49 € inkl. MWST.

Gut ist – und das muss man gerade heute dazu schreiben – dass die Stromkosten bei Tintenstrahldruckern deutlich niedriger sind, als bei Laserdruckern. Beim Drucken braucht der EPSON nur 12 Watt. Im Energiesparmodus sind es 0,8 Watt, im Betriebsbereit-Modus 4,6 Watt und ist das Gerät ausgeschaltet, zieht es noch 0,3 Watt aus der Steckdose.

Bei den Betriebssystemen scheint zumindest sämtliche Linux-Varianten zu fehlen. Dafür ist man bei Windows großzügiger. Hier geht alles ab XP SP3 bis zum aktuellsten Windows 11. Wer einen Mac hat kann das Gerät ab Version 10.9.5 verwenden.

Theoretisch sehr kompakt. Leider braucht die Papierzuführung und die Papierausgabe dann doch mehr Platz auf dem Schreibtisch als notwendig.
Theoretisch sehr kompakt. Leider braucht die Papierzuführung und die Papierausgabe dann doch mehr Platz auf dem Schreibtisch als notwendig.

Der Drucker ist billig – die Folgekosten sind hoch

Negativ fallen die recht hohen Druckkosten auf. Alternativpatronen von G&G werden erst im ersten Quartal 2023 erwartet. Bis dahin ist man zwangsweise auf die Originalpatronen angewiesen, die es in zwei Füllgrößen gibt: Winziger Tinteninhalt (Standardbefüllung) und wenig Tinteninhalt (XL-Füllmenge). Erwartungsgemäß werden allerdings auch die kompatiblen Patronen von G&G weder mehr Seiten drucken als das XL-Original von Epson – auch der Verkaufspreis wird bestenfalls halb so teuer sein. Erst im Laufe der kommenden Jahre sinken dann die Preise – wenn der Wettbewerb ebenfalls kompatible Patronen auf den Markt bringen wird. Im Normalfall ist die erste Alternative auf dem Markt die Premium-Marke von Ninestar: G&G – die Patrone mit den Pinguinen auf der Verpackung. Bei Epson findet man keinen Pinguin, dafür eine Ananas.

Ananaspatronen für den XP-2205 – eine Übersicht

Mit dem XP-2205 führt EPSON eine neue Tintenpatronen-Serie ein: Die Patronenserie 604 – symbolisiert durch eine Ananas. Hier ein Übersicht über die zur Zeit erhältlichen Varianten:

Drei Multipacks für 40, 60 oder 90 Euro:

Das teuerste EPSON 604 Multipack kostet bei Tonerdumping aktuell 89,99 € (Stand Oktober 2022 auf die Links klicken, um jeweils den aktuellen Preis zu erfahren). Das Set besteht aus den vier Einzelpatronen in den sogenannten XL-Füllmengen. XL bedeutet 8,9 ml schwarz und 4 ml je Farbpatrone. Damit lassen sich dann 500 Monochromseiten bzw. 350 Farbseiten ausdrucken.

Für aktuell 59,99 € bekommt man das EPSON 604XL/ 604-Multipack bei Tonerdumping, das eine schwarze XL-Patrone enthält (8,9 ml bzw. 500 Seiten) und drei Farbpatronen mit Standardfüllmenge (130 Seiten und 3 x 2,4 ml Tinteninhalt). Vielleicht das ideale Set für Leute, die hauptsächlich Texte drucken. Auch wenn man nie etwas farbig druckt, verbraucht man Farbtinte – bei jedem Einschalten des Geräts, wenn der Drucker die Düsen mit Tinte reinigt.

Für nur 39,99 € gibt es bei Tonerdumping das billigste EPSON-604-Multipack. Es besteht aus 4 Patronen in der Standard-Befüllung (3,4 ml schwarz, 3 x 2,4 ml cyan, magenta und gelb). Damit bekommt man 150 Schwarzweiß- oder 130 Farbseiten gedruckt – wenn man genauso druckt, wie das EPSON bei der ISO-Testmethode macht…

Wie realistisch sind die Seitenverbrauchs-Angaben in der Praxis?

Diese Seitenangaben beziehen sich auf den ISO/IEC 24711 und 24712 Seitentest. Das gute an dem Test: Alle Druckerhersteller verwenden die gleiche Testmethode. Unterschiedliche Patronen lassen sich also herstellerübergreifend vergleichen. Schlecht an dem Test ist, dass der Test nur wenig mit der Praxis von normalen Anwendern zu tun hat. Getestet werden in der Regel nagelneue Drucker mit perfekten Druckköpfen und die Ausdrucke werden hintereinander gedruckt. In der Praxis verhält es sich aber eher so, dass man an einem Tag drei Seiten druckt, eine Woche später eine weitere Seite, u.s.w. Im Alltag verwendet man daher mehr Tinte für die Druckkopfreinigung, als für die wirklichen Ausdrucke. Gedanklich kann man also die angegebenen Seitenpreise eher noch einmal halbieren, damit es realistisch wird.

Für wen lohnt sich der EPSON Expression Home XP-2205?

Aber was soll’s… die Zielgruppe dieses Druckers ist eben nicht der Heavy-User, sondern der Gelegenheitsdrucker. Und das Drucksystem ermöglicht das Austauschen von Einzelfarben. Druckt man hauptsächlich blaue Ausdrucke, muss nur die Cyan-Patrone häufig gewechselt werden. Der Telekom-Laden tauscht auch dementsprechend häufig die Magenta-Patrone aus. Es gibt Studien, wonach man durch das Austauschen von Einzelpatronen bis zu 50 Prozent einsparen kann.

Bei Druckern in denen der Druckkopf nicht ausgetauscht werden kann gibt es das Problem, dass diese eintrocknen, wenn man einige Wochen den Drucker nicht verwendet. Zumindest steigt der Tintenverbrauch mit den Jahren, da immer häufiger die Düsen des Druckkopfs mit teurer Tinte freigespült werden müssen. Ein Drucker mit fest verbautem Druckkopf ist daher nichts für Anwender, die über lange Zeiträume gar nicht drucken.

Und beim XP-2205 kommen hier beide Nachteile zusammen: Hohe Kosten pro Seite und die Gefahr bei längerem Stillstand, dass der Druckkopf eintrocknet. Idealerweise druckt man mit diesem Gerät wenig, aber zumindest regelmäßig. Wer viel drucken möchte, der sollte sich lieber einen Ecotank-Drucker anschauen. Hier betragen die Anschaffungskosten zwischen 250 und 500 € – dafür muss man nie wieder Druckerpatronen kaufen – nur alle 5.000 Seiten mal ein paar Tintenflaschen.

Welcher Tintenstrahldrucker eignet sich für…Heavy-User (100 bis 3000 Seiten pro Monat)User druckt ohne mehrwöchtige Unterbrechungen (regelmäßig 1 – 100 Seiten pro Monat)User druckt auch mit mehrwöchigen Unterbrechnungen (0 – 50 Seiten pro Monat)
Tintendrucker mit eingebautem Druckkopf und Tintenflaschen (zB Epson Inktank)Sehr gut geeignetWeniger geeignet (Die hohen Anschaffungskosten machen sich auch über Jahre nicht bezahlt)Nicht geeignet (Druckkopf trocknet ein – daher zu hohe Anschaffungskosten)
Tintendrucker mit eingebautem Druckkopf und Einzelfarben-TintenpatronenWeniger geeignet (die Folgekosten sind zu hoch vor allem in Monaten in denen mehr als 200 Seiten gedruckt wird)Sehr gut geeignetWeniger geeignet (Druckkopf trocknet ein – bzw muss mit teurer Tinte gereinigt werden, wenn man lange Zeit nicht druckt)
Tintendrucker bei denen die Druckdüsen in den Druckerpatronen steckenNicht geeignet (die Folgekosten sind viel zu hoch)Weniger geeignet (die Folgekosten sind zu hoch, eventuell macht es sinn nachgefüllte Druckkopfpatronen zu verwenden oder die EcoSaver Version von G&G)Sehr gut geeignet (im Worst case wird ein eingetrockneter Druckkopf durch den Kauf einer neuen Patrone behoben)

Ausgereifte Technik sorgt für gute Druckergebnisse

Die schwarze Tinte ist pigmentiert und die Farbtinten sind wasserlöslich. Schwarzweiß-Texte sind somit dokumentecht und fast so scharf wie mit dem Laserdrucker – selbst auf gewöhnlichem Kopierpapier. Farbdrucke kommen hingegen nur auf Fotopapier richtig zur Geltung. Die Druckauflösung ist mit 5.760 x 1.440 dpi sehr gut.

XP-2205-Anwender brauchen etwas Geduld

Da es nur 180 Schwarzdüsen und 59 Düsen je Farbe gibt, muss der Druckkopf einige Male hin- und herwandern, bis eine Seite gedruckt ist. Es gibt eine ISO-Norm mit der Druckgeschwindigkeiten gemessen werden. Dabei wird nicht in der höchsten Auflösung, aber auch nicht im Entwurfsmodus gedruckt. Bei der ISO-/IEC 24734 Methode testet man die Druckgeschwindigkeit in der Einstellung, die als Standardeinstellung definiert ist. Und mit dieser Methode schafft der XP-2205 vier Farbseiten pro Minute bzw. acht Monochromseiten pro Minute. Für ein 10 x 15 cm Foto braucht der Drucker 42 Sekunden. Im Entwurfsmodus druckt das Multifunktionsgerät 27 Schwarzweißseiten pro Minute. Für seine Preisklasse sind diese Werte schon ganz ok. Und das Ausdrucken von mehreren hundert Seiten ist alleine schon wegen der hohen Druckkosten sowieso nicht zu empfehlen.

Papiermanagement: Keine Duplexfunktion, kleines Papierfach, Randlosdruck ist möglich

Für den Hausgebrauch ist das Papiermanagement in Ordnung. Sicher wäre eine automatische Duplexfunktion praktisch. Wer doppelseitig drucken will, muss das dann selbst Hand anlegen und die bereits gedruckte Vorderseite noch einmal in das Papierfach legen – allerdings richtig herum. Auch das Papierfach ist sehr klein und deshalb nur für das Homeoffice geeignet. Aber auch das ist akzeptabel. Spätestens nach 50 Ausdrucken muss das Papierfach neu bestückt werden. Beim Fotopapier darf man nach 10 Blätter bereits nachlegen. Einen richtiger Pluspunkt und nicht selbstverständlich ist der Randlosdruck. Normalerweise gibt es auf jeder Seite einen nicht bedruckbaren Druckrand von jeweils 3 mm. In der speziellen Einstellung „Randlosdruck“ reduziert sich der Druckrand auf 0 mm. Gerade in Verbindung mit Fotopapieren, ist das eine tolle Sache.

Im Übrigen kann man alle gängigen Druckformate bis DIN-A4 bzw. Letter Legal bedrucken. Auch Briefumschläge und diverse Fotopapiergrößen.

Scannen vom Vorlagenglas

Die optische Auflösung des CIS-Scanners beträgt 1.200 x 2.400 dpi. Das ist sehr ordentlich und reicht für sehr viele Anwendungen aus. Leider fehlt ein automatischer Dokumenteneinzug. Damit ist der Drucker für den täglichen Büroalltag ungeeignet und ist auch deshalb eher ein Gerät für den Hausgebrauch.

Moderne Anbindung an Smart-Geräte

Egal ob mit Tablet oder Smartphone, der EPSON Expression Home XP-2205 lässt sich dank der Epson Smart-Panel-App gut ansteuern. „Drucken, scannen und mehr“ verspricht EPSON in seinem Werbetext. Mit der Epson Creative-Print-App kann man Grußkarten erstellen oder Fotos direkt aus Facebook ausdrucken.

Fazit: Günstiger Einstieg

Für wen ist der XP-2205 nun wirklich geeignet? Für Menschen, die regelmäßig drucken, aber nicht zu viel. Für Leute, die mal schnell eine Kopie benötigen oder einen Scanner brauchen. Auch für den Fotodruck eignet sich der Drucker durchaus. Und wegen des günstigen Anschaffungspreis ist der XP-2205 ein Gerät, das für eine gewisse Anwenderschaft Sinn machen kann.

Und der EPSON Expression Home XP-3200?

Abgesehen davon, dass der XP-3200 im Moment in ganz Deutschland nicht lieferbar ist und vermutlich erst wieder im Dezember 2022 eintreffen wird, schneidet der XP-3200 nur in wenigen Punkten etwas besser ab. Das Papierfach hat Platz für 100 Blätter und die Druckgeschwindigkeit ist 20 Prozent schneller. Das rechtfertigt aber keinen Preis von 109,90 € (UVP inkl. MWST).

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